Minnesänger
und Dichter Bligger II. von Steinach mit seinem Schreiber
Die prächtigste Dokumentation der ersten weltlichen
Lyrik auf deutschem Boden ist die Große Heidelberger Liederhandschrift,
der Codex Manesse, die sich in der Heidelberger Universitätsbibliothek
befindet
Ein Blatt dieser Menesischen Liederhandschrift, eine Sammlung von 138
fantasievollen Darstelungen von meist süddeutschen Dichtern aus
dem 13. und 14. Jahrhundert, stellt den Minnesänger Bligger II.
dar, der seinem Schreiber diktiert. Die Harfe, golden auf blauem Grund,
ist das Wappen. Rechts davon der Helm des Ritters, geziert mit zwei
Pfauenhälsen.
In Deutschland bildete der Minnesang ungefähr ein Jahrhundert lang
die prägende musikalische und poetische Erscheinungsform: von der
Mitte des 12. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts. Er war also eingebettet
in die Stauferzeit mit ihren politischen wie kirchlichen Wirren, mit
ihren Kreuzzügen und der neuen Reichsidee.
Die höfische Kultur des hohen Mittelalters hat bleibende Leistungen
hervorgebracht. Die damalige epischen und lyrischen Meisterwerke schätzen
wir noch heute.
Neue Forschungen deuten darauf hin, dass er auch das Nibelungenlied
schrieb.
Heidelberg
Schwalbennest Neckarsteinach
Nach 100 Jahren Abwesenheit von Neckarsteinach und den
Burgen kommt Bligger XIV (Hofmeister) aus Heidelberg zurück und
übernimmt um 1474 die Mittelburg. Jetzt die Landschaden.
Sein Sohn Hanß III 1465-1531 konvertiert 1518 spontan zum evang.
Glauben, nachdem er Luthers flammende Rede im Heidelberger Augustiner
Konvent hört. Ebenso der Erbacher Graf.
Martin Luther, 1489 - 1546
Erster evang. Pfarrer in Neckarsteinach war Jakob Otter,
1524-1527. Dieser mußte jedoch auf Druck der kath. Fürsten
nach Straßburg fliehen. Hanß III blieb standhaft und etablierte
den evang. Glauben.
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